Gilt auch für 2024
... siehe Israel, Palästina, Ukraine, Russland, Großbritannien…
"Der Sommer 2020 markiert das Ende der Intellektuellen: wie sie zu Claqueuren der Mehrheitsmeinung geworden sind, ohne es zu merken.
So ratlos waren die Intellektuellen lange nicht.
Und sie haben ihr wahres Gesicht gezeigt: Die Intellektuellen beten bloss nach, was uns Politiker, Virologen und Antirassisten vorgeben. Zeit für einen letzten Abgesang auf den Typus des öffentlichen Intellektuellen, der vor 250 Jahren geboren wurde.
Es hätte hohe Zeit für Intellektuelle werden können. Denn die Gegenwart der Pandemie und ihres gar nicht so leicht investierbaren Freizeit-Überschusses musste ja in einen hungrigen Markt für meinungsbildende Stimmen münden, wie es Intellektuelle sie pflegen. Und tatsächlich lechzten die Leser nach Reflexion und Orientierung.
Doch noch nie in den zweieinhalb Jahrhunderten, seit die Öffentlichkeit als ein Forum für alle Menschen entstanden ist, haben Intellektuelle so erbärmlich ausgesehen wie im Sommer 2020.
Der Hunger des Publikums schlug bald in aggressive Langeweile um – in Europa und Amerika jedenfalls, den klassischen Intellektuellenkontinenten. ..."
NZZ, 2020
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