Mittwoch, 7. August 2024

Mittwoch, 07.08.2024 - Harald Schmidt und Wahlen

Harald Schmidt über AfD und BSW: „Ich verstehe die Aufgeregtheit nicht“

Der Entertainer Harald Schmidt äußert sich bei Deutschlandfunk Kultur zu den Themen Ostdeutschland und die baldigen Landtagswahlen.

Von Tomasz Kurianowicz

Berliner Zeitung, 07.08.2024

Harald Schmidt war am 1. August 2024 zu Gast in Berlin bei der Radioshow „Deutschlandfunk Kultur live aus dem Humboldt Forum“ in Berlin, moderiert von Korbinian Frenzel. In der Sendung hat der Entertainer auch über die möglichen Erfolge der AfD und BSW bei den kommenden Landtagswahlen in Ostdeutschland gesprochen und insgesamt für mehr Gelassenheit plädiert. 

Der mögliche Erfolg der beiden Parteien würde ihm keine Sorgen machen, sagte der Entertainer vor Live-Publikum. „Wahlergebnisse sind immer ein Zeichen dafür, dass wir eine tolle Demokratie haben. Nur viele sind mit den Wahlergebnissen nicht einverstanden.“

Harald Schmidt fügte hinzu, dass man überschätzen würde, warum Menschen eine bestimmte Partei wählen würden. Viele Menschen würden ihre Wahlentscheidung aus dem Bauch heraus treffen, so der Entertainer. Wahlprogramme würden sich nur die wenigsten Menschen durchlesen. Manchmal entscheide einfach die Optik eines Kandidaten. 

„Es bleibt mir doch völlig freigestellt, warum ich wen wähle. Es gibt seriöse Untersuchungen: 25 Prozent der Wählerinnen und Wähler wählen etwas anderes, als sie glauben. Weil sie das Wahlsystem nicht richtig kapieren. Oder weil sie glauben, Guido Westerwelle wäre bei der Linkspartei. (...) Es ist doch mein gutes Recht zu sagen, ich wähle den, weil: Der hat so schöne Schnürsenkel.“

Harald Schmidt hat jede Menge Hoffnung

Die Aufregung über eine veränderte Parteienlandschaft in Ostdeutschland könne der Entertainer absolut nicht nachvollziehen, so Schmidt. Die Sorge, dass die Demokratie in Gefahr sei, weil AfD und BSW starke Ergebnisse erzielen könnten, teile er nicht. „Solange gewählt wird, haben wir eine Demokratie“, sagte Schmidt. Auch wenn die Ergebnisse von AfD und BSW stark ausfallen sollten. „Das sind Ergebnisse von freien Wahlen, von freien, gleichen und geheimen Wahlen. Wenn ich das nicht will: Wahlen abschaffen oder Ergebnis vorher festlegen. Für beides gibt es Modelle, aber diese Aufgeregtheit... (...) Das verstehe ich nicht.“ Wenn solche Ergebnisse unerwünscht seien, dann müsse man eine „Politik machen, dass solche Wahlergebnisse nicht zustande kommen“. Oder man müsse mit solchen Ergebnissen einfach umgehen.

Harald Schmidt sieht die Lage eher optimistisch. „Ich würde jedem Journalisten den Pass abnehmen, der sagt, die Welt ist aus den Fugen.“ Er habe jede Menge Hoffnung. 


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