Donnerstag, 19. September 2024

Mittwoch, 18.09.2024 - DER SPIEGEL als Fälscher-Werkstatt

DER SPIEGEL als Fälscher-Werkstatt

Es war der größte Fälschungsskandal seit Jahrzehnten: Ein Reporter des "Spiegel" hatte Reportagen und Interviews aus dem In- und Ausland geliefert, bewegend und oftmals mit dem Anstrich des Besonderen.

Sie alle wurden vom "Spiegel" und seiner legendären Dokumentation geprüft und abgenommen, sie wurden gedruckt, und der Autor Claas Relotius wurde mit Journalisten-Preisen geradezu überhäuft. Aber: die journalistischen Relitius-Arbeiten waren – ganz oder zum Teil – frei erfunden.

Der Spiegel-Journalist Juan Moreno hat, eher unfreiwillig und gegen heftigen Widerstand im "Spiegel“, die Fälschungen aufgedeckt. In seinem Buch „Tausend Zeilen Lüge: Das System Relotius und der deutsche Journalismus“.

In seinem Buch erzählt er die ganze Geschichte vom Aufstieg und Fall des jungen Starjournalisten, dessen Reportagen so perfekt waren, so stimmig, so schön, das er von Preisen nahezu überworfen wurde.

Claas Relotius schrieb immer genau das, was seine Redaktionen haben wollten. Aber dennoch ist zu fragen, wieso diese Fälschungen jahrelang unentdeckt bleiben konnten.

Juan Moreno schreibt mehr als die unglaubliche Geschichte einer beispiellosen Täuschung, er fragt, was diese über den Journalismus aussagt. Vor allen den linken Journalismus.

Der Spiegel ist schon recht lange zur linken Agitprop-Postille degeneriert. Relotius war nur ein besonders auffälliges Symptom des Niedergangs ... und der geht weiter.

„Es liest sich wie ein Krimi, es ist so dramatisch und unwahrscheinlich, als ob es sich jemand wie Relotius ausgedacht hätte. Doch diese Geschichte stimmt.“ (Michael Hanfeld, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2019-09-17)

„Sein Buch wird man auch nach Jahren noch lesen – als Musterbeispiel des investigativen Medienjournalismus, als meisterhafte Analyse menschlicher Manipulationsanfälligkeit und als erschütternde Parabel über den Felix Krull des literarischen Journalismus.“ (Bernhard Pörksen, Neue Zürcher Zeitung 2019-09-17)

„Das Buch ist spannend, aber nicht voyeuristisch, klug, aber nicht besserwisserisch, lang, aber nicht langatmig, dokumentarisch, aber nicht trocken. Es ist ein gutes Buch.“ (Ralf Wiegand, Süddeutsche Zeitung 2019-09-14)

„Moreno gelingt es, den sich zuspitzenden Konflikt temporeich zu erzählen, dabei seine eigene Rolle zwar subjektiv, aber ohne Larmoyanz zu beschreiben.“ (Die Welt 2019-09-17)

„Es war Ende 2018 nicht der SPIEGEL mit seiner Recherchepower, der Claas Relotius des Betrugs und der Lüge überführte. Es war Juan, der freie Reporter. Und dafür hat er seine berufliche Existenz riskiert. Fakt ist: Wir haben ihm viel zu lange nicht geglaubt.“ (Steffen Klusmann, Spiegel Online 2019-09-16)

„Keine Anklage, sondern ein journalistischer Krimi und eine kluge Reflexion über den Journalismus. Morenos Buch ist außerordentlich lesenswert.“(Christian Meier, Welt am Sonntag 2019-09-15)

Das lesenswerte Buch:

Juan Moreno: „Tausend Zeilen Lüge: Das System Relotius und der deutsche Journalismus“, Rowohlt Berlin 2019

JDU

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