Freiheit der
Christenmenschen
Schon mal
gehört? Es gibt ein witziges Buch mit dem Titel „Von der Freiheit eines
Christenmenschen“ - Autor ist ein deutscher Reformator. Martin Luther. Der
Hetzer gegen die Bauern im Krieg. Antisemit wie die Nazis.
Seit
Jahrhunderten gibt es blutige - mal mehr, mal weniger - Auseinandersetzungen in
der Christenheit - es geht um die Frage, welches ist der richtige Weg für
Christen, der direkt zum Himmel führt.
Zunächst gab
es heftige Kämpfe mit den Juden, die von den Christen als Jesus-Mörder
beschimpft wurden … nahezu 2.000 Jahre lang.
Dann gab
Streitigkeiten mit den sehr toleranten Römern (in Fragen der Religionen). Im
Reich der Römer konnte jeder Mensch mit seiner Religion glücklich werden.
Aber die
Christen wollten im römischen Reich die einzige und wahre Religion im Staate
sein - und das wurde auch grausam erreicht. Mit Mord und Totschlag. Alle
anderen Religionen wurden im römischen Reich verboten.
Dann die
Trennung zwischen der römisch-katholischen Kirche und den Orthodoxen, weil die
römisch-katholischen Christen und ihre Funktionäre den römischen Papst zum
Nachfolger von Jesus auf Erden zum Gesetz gemacht hatten. Das lehnten die
Orthodoxen in Konstantinopel ab - Trennung seit 16. Juli 1054.
In der Zeit
der Renaissance, quasi eine Neo-Klassik der griechisch-römischen Kultur in
Europa, explodierte eine „christliche Reformation“ zum christlichen
Puritanismus. Die regierende Fürsten wurden evangelische Quasi-Bischöfe. Das
heißt: fast die Hälfte der Katholen-Kirche wurde in viele puristische Sekten
und Gemeinschaften zersplittert.
Und im
neunzehnten Jahrhundert verließen die „Alt-Katholiken“ ihre römisch-katholische
Kirche … aus Protest gegen die dogmatische Definition der päpstlichen
Unfehlbarkeit auf dem Vatikanischen Konzil 1870 in Rom.
Momentan gibt
es wieder eine reformatorische Bewegung … vor allem in der römisch-katholischen
Kirche in Deutschland, eine grün-sozialistische Bewegung, die den Vatikan
ablehnt.
Der Vatikan
hat sich jetzt in einer Erklärung zum Reformprozess des sogenannten „Synodalen
Weges“ in Deutschland mit Ablehnung geäußert.
Der Kernsatz
(der in italienischer und deutscher Sprache veröffentlichten) von nur zwölf
Zeilen langen Erklärung lautet:
„Der 'Synodale Weg' in Deutschland ist nicht befugt, die Bischöfe und die
Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der
Lehre und der Moral zu verpflichten."
Hingewiesen
wird vom Vatikan, dass es in Deutschland ohnehin schon viele reformierte und
evangelische Kirchen gibt.
Jeder
vernünftige Mensch fragt sich nun, warum diese deutsch-katholische
Reform-Bewegung, statt zur Kirchen-Spaltung tendiert, sich nicht einfach als
eine neue christliche Gemeinschaft begründet. Wie die Alt-Katholischen.
Oder einfach
den christlichen Verein wechselt - zur altkatholischen Kirche oder in
irgendeine reformierte oder in eine andere evangelische Kirche oder evangelikale
Sekte.
Bekanntlich
hat ein jeder Christenmenschen – laut Luther - die Freiheit und die Möglichkeit
- gerade in westlichen Demokratie-Staaten - sich eine neue oder eine andere
Kirche aussuchen - oder ein nicht mehr religiös gebundene Mensch sein - oder
ein freier Mensch werden – ein Heide - als atheistischer Mensch - oder irgendwie Glaubender.
Seit einigen
Jahren wird in Europa kein Christen-Menschen oder kein Atheistischer für seine
„Sünden“ zum Verbrennen auf dem Scheiterhaufen verurteilt wird. Oder ins KZ
gesteckt. Das ist vorbei.
JDU