DER SPIEGEL als Fälscher-Werkstatt
Es war der größte Fälschungsskandal
seit Jahrzehnten: Ein Reporter des "Spiegel" hatte Reportagen und
Interviews aus dem In- und Ausland geliefert, bewegend und oftmals mit dem
Anstrich des Besonderen.
Sie alle wurden vom
"Spiegel" und seiner legendären Dokumentation geprüft und abgenommen,
sie wurden gedruckt, und der Autor Claas Relotius wurde mit
Journalisten-Preisen geradezu überhäuft. Aber: die journalistischen
Relitius-Arbeiten waren – ganz oder zum Teil – frei erfunden.
Der Spiegel-Journalist Juan Moreno
hat, eher unfreiwillig und gegen heftigen Widerstand im "Spiegel“, die
Fälschungen aufgedeckt. In seinem Buch „Tausend Zeilen Lüge: Das System
Relotius und der deutsche Journalismus“.
In seinem Buch erzählt er die ganze
Geschichte vom Aufstieg und Fall des jungen Starjournalisten, dessen Reportagen
so perfekt waren, so stimmig, so schön, das er von Preisen nahezu überworfen
wurde.
Claas Relotius schrieb immer genau
das, was seine Redaktionen haben wollten. Aber dennoch ist zu fragen, wieso
diese Fälschungen jahrelang unentdeckt bleiben konnten.
Juan Moreno schreibt mehr als die
unglaubliche Geschichte einer beispiellosen Täuschung, er fragt, was diese über
den Journalismus aussagt. Vor allen den linken Journalismus.
Der Spiegel ist schon recht lange
zur linken Agitprop-Postille degeneriert. Relotius war nur ein besonders
auffälliges Symptom des Niedergangs ... und der geht weiter.
„Es liest sich wie ein Krimi, es ist
so dramatisch und unwahrscheinlich, als ob es sich jemand wie Relotius
ausgedacht hätte. Doch diese Geschichte stimmt.“ (Michael Hanfeld, Frankfurter
Allgemeine Zeitung, 2019-09-17)
„Sein Buch wird man auch nach Jahren
noch lesen – als Musterbeispiel des investigativen Medienjournalismus, als
meisterhafte Analyse menschlicher Manipulationsanfälligkeit und als
erschütternde Parabel über den Felix Krull des literarischen Journalismus.“
(Bernhard Pörksen, Neue Zürcher Zeitung 2019-09-17)
„Das Buch ist spannend, aber nicht
voyeuristisch, klug, aber nicht besserwisserisch, lang, aber nicht langatmig,
dokumentarisch, aber nicht trocken. Es ist ein gutes Buch.“ (Ralf Wiegand,
Süddeutsche Zeitung 2019-09-14)
„Moreno gelingt es, den sich
zuspitzenden Konflikt temporeich zu erzählen, dabei seine eigene Rolle zwar
subjektiv, aber ohne Larmoyanz zu beschreiben.“ (Die Welt 2019-09-17)
„Es war Ende 2018 nicht der SPIEGEL
mit seiner Recherchepower, der Claas Relotius des Betrugs und der Lüge
überführte. Es war Juan, der freie Reporter. Und dafür hat er seine berufliche
Existenz riskiert. Fakt ist: Wir haben ihm viel zu lange nicht geglaubt.“
(Steffen Klusmann, Spiegel Online 2019-09-16)
„Keine Anklage, sondern ein
journalistischer Krimi und eine kluge Reflexion über den Journalismus. Morenos
Buch ist außerordentlich lesenswert.“(Christian Meier, Welt am Sonntag
2019-09-15)
Das lesenswerte Buch:
Juan Moreno: „Tausend Zeilen Lüge:
Das System Relotius und der deutsche Journalismus“, Rowohlt Berlin 2019
JDU